Infanteriewerk Marival
Unweit der Feste Kaiserin und Feste Kronprinz befinden sich die sogenannten „Sieben Zwerge“. Dabei handelt es sich um sieben kleine und mittlere Infanteriestützpunkte, von denen aus 1944 die verteidigende deutsche Wehrmacht bei den schweren Kämpfen um Metz im Jahr 1944 den vorrückenden amerikanischen Verbänden durchaus einige Schwierigkeiten machten (siehe Chronik der Kämpfe um Metz). Die „Sieben Zwerge“ verbinden die eingangs genannten Festungen in einer geraden Nord-Süd-Linie und befinden sich ungefähr achteinhalb Kilometer von der Innenstadt von Metz entfernt. Sie wurden jeweils in einigen hundert Metern voneinander positioniert.
Die südliche Flanke der „Sieben Zwerge“ deckt das unvollendete Infanteriewerk Marival. Baubeginn war 1912. Vier Jahre später mussten die Arbeiten jedoch eingestellt werden, weil sich das deutsche Militär auf die Ereignisse des Ersten Weltkriegs an der Westfront konzentrierte und die allgemeine Versorgungslage der Kriegsschauplätze rund um Verdun es nicht mehr zuließen, für einen demgegenüber relativ ruhigen Frontabschnitt hohe Investitionen für weitere Festungsanlagen zu tätigen. Dieser unfertige Zustand zeigt sich beim Erkunden der Anlage. Da gibt es beispielsweise einen Hohlgang, der von den vorderen Stellungen eigentlich ins Nichts führt. Er endet abrupt einige Meter über dem Erdboden und sollte eigentlich der Zugang zu einer (nicht mehr errichteten) Kriegskaserne darstellen. Die Kasematten hingegen, die diese Kaserne flankieren und somit schützen sollten, wurden erstellt und waren kampfbereit. Der Graben selbst wurde nie beendet. Das zeigen die Grabenwände, die noch immer aus grob bearbeiteten Sandstein bestehen und nie verkleidet wurden.