Bunker- und Festungssysteme im Zweiten Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg. Frontbilder. Dorf unter Beschuss (in der Sowjetunion) von Grasser, Franz (Fotograf) - Deutsche Fotothek, Germany - Public Domain. LINK zum Bild.

Der Zweite Weltkrieg dauerte über sechs Jahre von 1939 bis 1945. Er war der größte und verlustreichste Konflikt der Menschheitsgeschichte.

Auslöser war der Angriff Deutschlands unter Adolf Hitler auf Polen am 1. September 1939. Neben dem Deutschen Reich und den Alliierten (USA, Frankreich, Großbritannien, Sowjetunion) waren weltweit weit über 50 Staaten an ihm beteiligt.

Kriegsführung und Kriegsverlauf wurde stärker als im Ersten Weltkrieg durch den Einsatz hochentwickelter Kriegstechnik bestimmt. Die hohe Mobilität der Fahrzeuge und insbesondere der Panzer machte ihn lange Zeit zu einem Bewegungskrieg. Grundlage dafür war das von der Wehrmacht entwickelte Konzept der verbundenen Waffen (insbesondere das Zusammenwirken der jungen Panzer- sowie Luftwaffe) und des überfallartigen Blitzkriegs.

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Als die Waffen endlich schwiegen waren mehr als 55.000.000 Opfer zu beklagen.

Festungssysteme - errichtet zwischen 1930 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs

Geprägt von den Schrecken des Ersten Weltkriegs, der Industrialisierung des Tötens und dem grauenhaften Stellungskrieg insbesondere an der Westfront in Belgien und Frankreich begannen die Militärs aller europäischen Nationen mit der Aufarbeitung gesammelter Erfahrungen. Obwohl alle einte, dass ein derartig blutiger und brutaler Stellungskrieg in einer künftigen Auseinandersetzung zu vermeiden sei, kamen sie jedoch auch zu der Erkenntnis, dass die Landesverteidigung auf einer starken Befestigung der eigenen Grenze fußen sollte.

Ihre Logik dabei war relativ schlicht: Wenn ein Stellungskrieg schon nicht vermieden werden kann (wovon sie alle ausgingen), dann sollten wenigstens die eigenen Soldaten angemessen durch Verteidigungsanlagen, Bunker und betonierte Stellungen heraus kämpfen, um geschützt zu sein. Die eigenen Truppen hätten so gegenüber den Angreifern einen relevanten Vorteil.

Vor diesem Hintergrund begannen etliche europäische Staaten vor oder zu Beginnen bzw. im Verlauf des Zweiten Weltkriegs mit dem Bau neuer Verteidigungsanlagen. Die bekanntesten von Ihnen sind die Maginot-Linie (Frankreich), der Ost-, West- und Atlantikwall (Deutschland) oder der Alpenwall (Italien). Selbst die neutrale Schweiz investierte in ihr Schweizer Réduit.

Festungen des Zweiten Weltkriegs - Fiktion und Wahrheit?

Quelle: Silverstone Radio - European War Map - 1939

Natürlich nutzten alle Lander, die in den 1930er-Jahren große Teile ihres Staatshaushalts in den Auf- und Ausbau solcher Verteidigungsanlagen investierten, diese auch zur eigenen Propaganda. Motto: Schaut her - was wir alles tun, um den bösen Nachbarn von einer Invasion abzuhalten.

Klar, dass dabei oft die tatsächliche Stärke des umworbenen Verteidigungswall vielfach überhöht wurde. Immerhin hörte der Feind ja mit und sollte auch beeindruckt werden.

Hinzu kamen vielfache Veröffentlichungen, bei denen man schlicht von Übertreibung sprechen konnte:
Legendär empfinde ich diesbezüglich den "European War Map" von Silverstone Radio aus dem Jahr 1939. Die Autoren dieses Faltblatts versuchten den Amerikanern die Situation in Europa, die Stärke der jeweiligen Truppen und deren Verteidigungsanlagen zu veranschaulichen. Man veröffentlicht auch den Aufriss eines Festungswerks der Maginot-Linie.

Die hier gezeigte Bunkeranlage verfügt über mehrere Etagen, unterirdischen Flugzeughangars und Flächen zum Bereithalten der Panzer, über unterirdische Eisenbahnen, die die Bunker miteinander verbunden und über gigantische Subway-Stationen zum Transport von Truppen. Irre, wenn es derartiges in der damaligen Zeit schon gegeben hätte. Oder anders ausgedrückt: Hirngespinste, die man der unwissenden Bevölkerung als Weltsensationen vorstellte.

www.festungen.info ist eine private Homepage und verfolgt keine kommerziellen Zwecke. Dennoch verwendet die Website Cookies, um Ihnen das beste Surf-Erlebnis zu ermöglichen und eine Reichweitenmessung durchzuführen. Weitere Informationen erhalten Sie in der Datenschutzerklärung.