Italienischer Festungsbau im 19. Jahrhundert
Die Mitte des 19. Jahrhunderts wird geprägt von drei Unabhängigkeitskriegen, die italienische Fürstenhäuser unter der Führung des Königs von Sardinien-Piemont gegen Österreich-Ungarn führten, die weite Teile des heutigen Norditaliens für sich beanspruchten. Der erste Krieg (1948-49) wurde in der Lombardei, Venetien und dem Piemont ausgetragen. Aus ihn gingen die Österreicher siegreich hervor. 1859 folgt der zweite Konflikt, den diesmal die Italiener gewannen.
Er hatte 1861 die Gründung des Königreich Italien zu Folge und führte dazu, dass fortan die Lombardei zu Italien gehört. der dritte und letzte Unabhängigkeitskrieg im Jahr 1866 brachte die endgültige Einigung Italiens. Fortan gehörte auch Venetien zum Königreich. Einzig Südtirol und das Trentino zählte noch zum Staatsgebiet der Kuk-Monarchie in Wien, was im Verlauf des Ersten Weltkriegs zu heftigen Kämpfen führte.
Italien war also über Jahrzehnte hinweg mit anderen Dingen befasst als mit der Realisierung neuer Festungsbauprojekte. Insofern begann die zweite Phase des italienischen Festungsbau in diesem Jahrhundert ist nach 1870 und umfasste einerseits wiederum das Piemont, die ligurische Küste und andererseits auch die neu gewonnene Lombardei und Venetien.
Das junge Königreich Italien war in dieser Zeit in einer etwas schwierigen Situation: Im Norden standen die Österreicher, die sich in Südtirol und Venetien einigelten, indem sie ein riesiges Festungsbauprogramm auflegten, um die ihnen verbliebenen Regionen schützen zu können. Im Westen wiederum bauten sich mit Frankreich neue Spannungen auf. Der Nachbar hatte erwartet, dass Italien ihm im Deutsch-französischen Krieg 1870/71 zur Seite springt - was er jedoch nicht tat. Auf diese Spannungen reagierte Italien mit dem militärischen Ausbau des Piemont und insbesondere der wichtigen Mittelmeerhäfen Genua und La Spezia an der ligurischen Küste.