Panzerfestung Luitpold


Die Feste Luitpold (franz. Groupe fortifié de l’Yser) liegt etwa zehn Kilometer südsüdwestlich von Metz und befindet sich mitten im Wald knapp zweieinhalb Kilometer nordöstlich der Feste Wagner (Groupe fortifié de l’Aisne). Die wehrhafte Festung wurde vom kaiserlichen Militär am Nordhang des Tals der Ruisseau de Chérisey errichtet. Die Bauarbeiten begannen 1907. Bereits drei Jahre später stand der Rohbau und die Einweihung fand im Mai 1911 statt.

Ursprünglich wurde die Feste nach dem bereits erwähnten Örtchen benannt. Doch anlässlich eines Besuchs Kaiser Wilhelms II. wurde sie zu Ehren des bayerischen Prinzregenten in Feste Luitpold umbenannt. Die Franzosen gaben der Anlage später den Namen Groupe fortifié de l'Yser. Hierbei nahmen sie Bezug auf Schlachtfelder in Belgien. Die Feste Luitpold hat eine längliche Form. Innerhalb der Befestigungsanlage befinden sich vier durch Drahtverhaue voneinander getrennte Bereiche: das Infanteriewerk Orny, das gleichnamige Kraftwerk und zwei Batterien – Orny-West und Orny-Ost. Alles in allem konnte in der Feste bis zu 560 Soldaten untergebracht werden.

Die amerikanischen Offensiven vom Herbst 1944 hatten die Feste Luitpold nicht verschont. Luftbombardements haben unter anderem die Panzerbatterie Orny-Ost in Schutt und Asche gelegt. Die übrigen Bestandteile der Feste sind allerdings noch gut erhalten.


Panzerbatterie Orny-West

Hier scheinen sich in den letzten Jahren Festungsvereine bedient haben. Sie haben die Panzerkuppeln der 10 cm-Batterien angehoben und die Geschütze entfernt. Beim erneuten Einsetzen der Kuppeln in deren Fassung arbeiteten sie allerdings wenig sorgsam, so dass ich heute die "putzigen" Bilder von den Geschütztürmen machen konnte. Sei es drum ... letztlich hatte die Panzerbatterie mit den drei Geschützen die Aufgabe, die Flanke der Feste Luitpold zu decken. Sie war unterirdisch mit dem Kernwerk und der zweiten Batterie der Festungsanlage verbunden.

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Bereitschaftsraum Orny West

Das Infanteriewerk Orny ist auf der Rückseite mit den übrigen Festungselementen verbunden. Das I-Werk selbst besteht aus verschiedenen Elementen wie beispielsweise eine Kehl-Kaserne, Bereitschaftsräume und Wachtürme. Ich schaute mir bei meinem letzten Besuch insbesondere die äußeren Stellungen an, die zum Infanteriewerk gehören. Meine Bilder zeigen die betonierten Schutzwälle, hinter denen sich die Infanteriesoldaten befanden, um von hier aus den Feuerkampf auf kürzerer Distanz aufzunehmen. Zum Schutz der Anlage bzw. der Soldaten in dieser Stellung befand sich vor ihnen ein tiefer Festungsgraben, der auf beiden Seiten durch hohe und wenig einladende Metallzäune gesichert war. Eindringende Soldaten mussten zuerst ihn überwinden, um dann bergauf laufend, die Soldaten der Festung anzugreifen. Und selbstredend hatten die deutschen Soldaten, die die Festung hielten jederzeit freie Sicht und somit freies Schussfeld auf die Eindringlinge.

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Infanteriewerkwerk Orny

Spannend an dieser Festung und insbesondere des Kernwerks ist, dass man es komplett erkunden kann. Von hier aus gelangt man mittels der zuvor erwähnten unterirdischen Gänge in alle Bereiche der Anlage. Sie sind recht gut zu begehen - einmal abgesehen davon, dass die Anlage natürlich komplett ausgeschlachtet ist, weil sich Metalldiebe alles einverleibten, was nicht niet- und nagelfest ist. Bei der Gelegenheit muss ich wieder an die gebotene Vorsicht erinnern, die jeder beim Erkunden solcher Anlagen an den Tag legen sollte. Ich weiß ... es ist nervig, dass ich es immer wieder sage. Aber bei meinem letzten Besuch traf ich beispielsweise zwei Zeitgenossen, die ohne Ausrüstung und mit Miniaturtaschenlampen die Bunker erkundeten. Das kann lebensgefährlich sein.

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