Atlantikwall in Dänemark

Noch heute erinnern viele Bunker an den Ständen Jütlands an die Zeit der deutschen Besatzung Dänemarks während des Zweiten Weltkriegs. Fünf Jahre lang beherrschten deutsche Truppen das Straßenbild und bestimmten weite Teile des Alltags der Dänen. Zuletzt – nämlich in den Jahren 1943 bis 1044 – schufteten sogar siebzigtausend Dänen, um mit deutschen Arbeitskommandos zusammen den Atlantikwall entlang der Küste Jütlands auszubauen. Bis heute gilt dieses Projekt als eines der größten Bauvorhaben in der Geschichte Dänemarks.

Die Westküste von Jütland kann man eigentlich gleich setzen mit unendlich langen Sand- und Kiesstränden mit dahinter liegenden Dünen. Dann kommen meist kleinere oder größere Fjorde oder Sumpfgebiete. Heute ist das eine beliebte Urlaubsgegend. Während des Zweiten Weltkriegs jedoch befürchteten die Deutschen hier eine Landung alliierter Truppen. Auch wenn weite Landstriche wegen des Mix aus Dünen, Fjorden und Sümpfen dafür nicht geeignet waren, gab es jedoch Stellen, die geradezu ideale Voraussetzungen boten. Aus diesem Grund begannen die Deutschen direkt nach der Besetzung Dänemarks im Jahr 1940 besonders neuralgische Punkte zu schützen.


Festung Søndervig

Die Heeresküstenbatterie Søndervig ist eine wuchtige Festung des Atlantikwalls nahe der dänischen Kleinstadt Ringkøbing. Sie ist zweigeteilt. Viele Bunker wurden direkt im Örtchen Søndervig errichtet. Ein großer Teil der Anlage entstand jedoch vier Kilometer entfernt bzw. weiter nördlich. Hier entstanden in den Dünen über fünfzig Bunker und Unterstände, von denen heute noch ein großer Teil vorhanden ist. Die Hauptbewaffnung der Festung waren vier in Frankreich erbeutete Haubitzen des Kalibers 10,5 cm. Der Schutz von Søndervig war für die Deutschen deswegen so wichtig, weil hier ideale Voraussetzungen für eine Landung bestanden und der Weg ins Landesinnere quasi unbeschwert hätte fortgesetzt werden können. Das war in den benachbarten Regionen Nissumfjord oder Nymindergab ganz anders. Darüber hinaus war die Region rund um Søndervig immer wieder ein wichtiger Ein- und Ausflugskorridor feindlicher Bombergeschwader. Also konzentrierte sich hier auch die deutsche Flugabwehr mit etlichen mittleren und schweren Flugabwehrgeschützen.

Festung Thyborøn

Thyborøn ist ein kleines Örtchen in der Region Midtjylland und liegt auf der Nordspitze der Landzunge Harboore Tange. Auch hier massierten die Deutschen Verteidigungsanlagen. Alles in allem entstanden in der Region über 60 Bunker und unterstände. Somit war Thyborøn ähnlich gut ausgebaut wie die Festung Hanstholm.

Festung Hanstholm

Last but not least ist die Festung Hanstholm zu nennen – einer der wichtigsten Festungsanlagen des Atlantikwalls in Jütland. Ihr Bau begann bereits im Jahr 1940, also direkt nach der Besetzung Dänemarks. Und bis zuletzt bauten die Deutschen diese Festung immer weiter aus. Ihre Aufgabe war es, den Schiffsverkehr im Skagerrak zu kontrollieren und das passieren feindlicher Schiffe zu verhindern. Die Bewaffnung der Festung Hanstholm war wirklich eindrucksvoll:

  • I. Batterie = vier 17-cm-Schiffsgeschütze, fertiggestellt 1940

  • II. Batterie = vier 38-cm-Schiffsgeschütze SK C/34, fertiggestellt 1942

  • III.–VI. Batterie = je vier 10,5-cm-Schiffsgeschütze, fertiggestellt 1943

Herzstück der Festung Hanstholm waren zweifelsfrei die mächtigen Schiffsbatterien. Sie bestanden unter anderem aus 38-cm-Schiffsgeschützen der Firma Krupp. Solche Geschütze wurden auch auf den Schlachtschiffen Tirpitz und Bismarck verbaut. Das Besondere war, dass jedes der Geschütze unabhängig von den Schwestergeschützen operieren konnte. Das stellte sicher, dass bei einem Ausfall des zentralen Feuerleitstandes die Batterie weiter agieren konnte. Jede Batterie besaß nämlich jeweils einen weiteren Leitstand. Je Geschütz wurden mehr als 60 Mann eingesetzt plus weitere 50 Soldaten mit unterschiedlichen Funktionen wie beispielsweise die Maschinenwartung.

Weitere Informationen:
- Batterie Hanstholm I - Geschichte, Beschreibung, Karte. PDF.

x


www.festungen.info ist eine private Homepage und verfolgt keine kommerziellen Zwecke. Dennoch verwendet die Website Cookies, um Ihnen das beste Surf-Erlebnis zu ermöglichen und eine Reichweitenmessung durchzuführen. Weitere Informationen erhalten Sie in der Datenschutzerklärung.