Atombunker - Festungen des Kalten Krieges 1947 - 1989

Spätestens seit Ende des Zweiten Weltkriegs war klar, dass Festungen (wie bisher gezeigt) angesichts moderner Kriegsführung keinen Sinn mehr machen. Heute ist die Mobilität und Flexibilität der eigenen Truppe, ihre Schnellig- bzw. Beweglichkeit und angemessene Ausrüstung entscheidend. Mensch und Maschinen (also moderne Kampfpanzer) müssen in Bewegung bleiben, um Herr des Geschehens auf dem Schlachtfeld zu sein. Der Blitzkrieg von Nazideutschland oder der erste Irak-Feldzug der US-Armee haben das sehr deutlich gezeigt.

Kurzum: Es ist nicht mehr zeitgemäß, Festungen alter Bauart zu errichten, um darin die eigenen Soldaten ausharren zu lassen, damit sie im Fall des Falles dem Feind "einen auf die Mütze geben". Auf klassische Festungen als Bollwerk gegen Angriffe des Feindes zu setzen, macht allein auch deswegen wenig Sinn, als dass es bereits bunkerbrechende Waffen gibt. Doch natürlich gibt es heute auch "moderne Festungen". Ihr Zweck hat sich nur gewandelt: Bunker werden heute benötig, um Kommandozentralen zu schützen. Sie werden tief in die Erde gegraben und können autonom agieren, um selbst bei einem Atomschlag funktionsfähig zu bleiben. Dieses gilt für militärische Kommandobunker und zivile Einrichtungen.

Angesichts der ständigen Bedrohung während des Kalten Krieges (dazu gleich mehr) galt es, die politische Elite, wichtige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, hochgestellte Angehörige des Militärs und natürlich die Regierung des Landes zu schützen. Man wollte sich darauf vorbereiten, in der "Zeit danach" die Kommando- und Regierungsstrukturen aufrecht zu erhalten - selbst dann, wenn Deutschland in Schutt und Asche untergegangen wäre und für Generationen ein unbewohnbares Gebiet gewesen wäre. Gängiges und letztlich einziges Mittel, um das zu erreichen, ist der Bau riesiger Bunkeranlagen tief unter Erde und abseits größerer Städte. Südwestdeutschland scheint sich dafür besonders zu eignen. Hier wählte man u.a. die Eifel - ein Landstrich mit dünner Besiedlung, der ideal zu den Anforderungen passte. Nach und nach entstanden dort große Atombunker, die als Ausweichsitze der Landesregierungen, Bundesregierung oder Landeszentralbanken dienten.

Einige solcher "modernen Festungen" habe ich besucht. Sie entstanden meist während der Zeit des Kalten Krieges. Es sind oft Museen. Das ist nicht so spannend wie die Erkundung eines Lost Places. Die Anlagen sind aber nicht minder spannend.

Atombunker - moderne Festungen von heute

Wissenswertes über den Kalten Krieg

Wir können uns das heute meist gar nicht mehr vorstellen, dass Europa über Jahrzehnte hinweg eigentlich ständig am Rand eines dritten Weltkriegs stand. Gemeint ist der sogenannte Kalte Krieg, der in den Nachkriegsjahren seinen Anfang nahm. Die Siegermächte, die einst zusammen gegen Hitler-Deutschland kämpften, drifteten aufgrund unterschiedlicher politischer Ideen und Interessen auseinander.

Letztlich führte das zu einer Aufteilung der Welt in zwei sich feindlich gegenüberstehenden Machtblöcken mit riesigen Armeen und etlichen „Stellvertreterkriegen“ in Ländern fernab der eigentlichen Machtzentralen: Die NATO bündelte die militärischen Interessen meist westeuropäischer Staaten und der USA; die Staaten des Warschauer Paktes standen eigentlich unter der Fuchtel der damaligen UdSSR – also Russland.

Wäre es tatsächlich zu einem Ausbruch direkter Kampfhandlungen gekommen, hätten sie größtenteils in Deutschland stattgefunden und wären von dort aus in die anderen Nato- oder Ostblockstaaten übergeschwappt. Nicht ohne Grund stationierte die Sowjetunion in der damaligen DDR einen großen Teil ihrer Elitetruppen. Verharmlosend wurden Sie GSSD genannt Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland).


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