Camp Marguerre
Camp Marguerre … was für ein seltsamer Ort. Mitten im Wald findet man einige Betonbauten, die über und über mit Efeu bewachsen sind. Sie sind seit Ende des Ersten Weltkriegs verwaist. Einst gehörte das Camp Marguerre zum Etappenabschnitt. Es liegt gut 10 Kilometer hinter der Front bzw. aus deutscher Sicht den vordersten Linien rund um Verdun. Einst ruhten sich hier die Soldaten zwischen den Einsätzen an der Front aus oder nächtigten hier, wenn sie an die Front herangeführt wurden. In gewisser Weise war Camp Marguerre nur eines vielen Lagern der Deutschen rund um die blutig umkämpfte Stadt Verdun. Und doch gibt es etwas Besonderes an diesem Camp, was es einmalig macht.
Das Camp Marguerre wurde benannt nach seinem Erbauer – nämlich Major Hans Marguerre von der Spezialabteilung „Beton Fabrik“ der 5. Armee. Während das Lager den Truppen als Ruhe- und Raststätte diente, war Major Marguerre mit Materialerprobungen befasst. Seine Aufmerksamkeit galt der Herstellung von Betonbeton unter Feldbedingungen (also nicht in großen Fabriken, sondern später direkt an der Front) und insbesondere dem Errichten verschiedener Schutzbauten für die Truppe. Das erklärt auch die bunt zusammengewürfelten Bauten des Camps. Marguerre experimentierte mit verschiedenen Bauarten und Formen. Es entstanden nach und nach etliche betonierte Unterstände, Wohnhäuser und ein Kasino für die Offiziere. Natürlich alle aus Beton. Ist klar.
Später nutzen die Franzosen das Camp einige Zeit. Sie gaben es jedoch auf, weil es für sie keinen Nutzen hatte.