Maginot Linie: Petit Ouvrage du Haut-Poirier

Das Petit Ouvrage Haut-Poirier (Infanteriewerk Haut-Poirier) befindet sich in der Nähe der französischen Gemeinde Achen und gehört zum Festungsabschnitt Saar der Maginot Linie. Es liegt auf einer kleinen Anhöhe zwischen den Kasematten von Grand-Bois und weiteren Casematten rund um Achen. Mit ihnen bildet das Werk eine Einheit. Aber auch das Ouvrage Welschhof und das eindrucksvolle Gros Ouvrage Simserhof (eine der größten Anlagen der Maginot Linie) sind nicht weit entfernt. Das PO Haut-Poirier wurde zwischen 1934 und 1936 errichtet.

Die Anlage besteht aus drei Kampfblöcken und einem kleinen Eingangsblock. Ursprünglich wurde das Petit Ouvrage größer geplant. Die weiteren Kampfblöcke konnten aber aus Kostengründen nicht realisiert werden. Die französische Armee stationierte hier 162 Mann des 133. RIF - unter dem Befehl von Hauptmann Gambotti. Entgegen vielen anderen Werken der Maginot Linie war Haut-Poirier in schwere Kampfhandlungen zwischen den Deutschen und Franzosen verwickelt. Nach dem Durchbruch der deutschen 1. Armee an der Saar am 15. Juni 1940 schwenkte diese nach Osten und griff das Infanteriewerk von hinten an. Da die Anlage nur über Maschinengewehre (unter Stahl) und verschiedenen anderen Mischwaffen - also keine Geschütze - verfügte, musste das schwer beschädigte Werk am 21. Juni 1940 aufgeben. Die Einschläge der deutschen Granaten sind noch heute in den Kuppeln von Haut-Poirier zu sehen (... wenn man sich dem Werk entsprechen nähern könnte - leider Privatbesitz).


Petit Ouvrage du Haut-Poirier - Festung der Maginot-Linie


Spannend fand ich, dass rund um das Petit Ouvrage die kompletten Sicherungszäune noch vorhanden waren. Wenn man als Soldat unter Beschuss hier durchkommen muss, ist das keine Freude. Es gibt nämlich nicht nur die hohen "Schweineschwänze", sondern auch kleinere Brüder davon. Sie ragen spitz nur wenige Zentimeter aus dem Boden. Muss man sich fallen lassen, so durchbohren sie den Körper und hinterlassen unangenehm tiefe Wunden.

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