Maginot Linie: Petit Ouvrage de Rohrbach
Das Petit Ouvrage de Rohrbach (auch Infanteriewerk Rohrbach) ist heute ein schick und liebevoll hergerichtetes Museum. Man findet es in Rohrbach-lès-Bitche, indem man einfach den Wegweisern folgt, die zum Fort Casso führen. Einst gehörte die Anlage zum Secteur fortifié de Rohrbach und bildete mit dem sich in der Nähe befindenden Artilleriewerk Simserhof eine Einheit.
Das Infanteriewerk besteht aus einem Eingangsblock und zwei etwas entfernt liegenden Infanterieblöcken - einen von ihnen habe ich mir etwas näher angesehen. Die Anlage gilt als "Wächter des Rohrbach-lès-Bitche-Plateuas", welches man von hier hervorragend überblicken kann. Befehligt wurde das Werk von Hauptmann St. Fergeux. Er hatte die Verantwortung für 176 Mann des 166. RIF.
Baubeginn des Ouvrages war 1934. Die Arbeiten wurden erst vier Jahre später abgeschlossen. In dieser Zeit hatte man unglaubliche 6.000 Kubikmeter Beton und 500 Tonnen Stahl verarbeitet. Die ursprünglichen Pläne von André Maginot sahen vor, eine Anlage mit insgesamt zehn Bunkern zu errichten. Es sollte ein deutlich mächtigeres Bollwerk gegen den Erzfeind werden als letztlich entstand. Doch Maginot musste seine Pläne nach und nach aus Kostengründen zusammenstreichen. Unter militärischen Gesichtspunkten war dieses möglich, weil das PO de Rohrbach ab 1940 durch die Fernkanonen mit einem Kaliber von 14,5 cm vom Artilleriewerk Simserhof gedeckt wurde.
Wie bereits gesagt: Das Petit Ouvrage mit seinen Kampfblöcken gilt als "Wächter des Rohrbach-lès-Bitche-Plateuas". Diese Ebene kann man von hier aus hervorragend überblicken. Da alle Werke der Maginot Linie per Telefon miteinander verbunden waren, konnten die Soldaten von hier aus die übrigen Werke informieren. Insbesondere die Kommunikation mit dem Artilleriewerk Simserhof war dabei wichtig. Denn dies verfügte über die Fernwaffen, um einen potenziellen Gegner am Vormarsch zu hindern.