Maginot Linie: Gros Ouvrage Bréhain
Das Artilleriewerk Bréhain (frz. Ouvrage Bréhain) befindet sich nahe der luxemburgischen Grenze und gehört um Festungsabschnitt Crusnes der Maginot-Linie. Es wurde unweit der Gemeinde Bréhain-la-Ville im Departement Meurthe-et-Moselle in Frankreich errichtet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Werk von der französischen Armee genutzt. Sie hielt es während des Kalten Krieges sogar in Einsatz- und Kampfbereitschaft. 1986 kam dann das endgültige Aus dieser Festung. Der weitläufige Bunker wurde geräumt und (eigentlich) verschlossen. Letzteres konnte allerdings nicht verhindern, dass Metalldiebe eindrangen ihre unverkennbar verwüstenden Spuren hinterließen.
Der Bau des Artilleriewerks Bréhain begann 1931 und verschlang die unglaubliche Summe von insgesamt 84 Millionen Francs. Die zentrale Galerie des Ouvrages befindet sich in circa 30 Metern Tiefe und erstreckt sich über eine Länge von eineinhalb Kilometern. Der Mannschafts- und Munitionseingänge zum Werk wurden gut versteckt in einem nahe liegenden Wald positioniert.
Eine Besonderheit des Werkes ist, dass sich das zentrale Munitionsmagazin in unmittelbarer Nähe zum Munitionseingang befindet – weit entfernt von der unterirdischen Kaserne, wo die Mannschaften untergebracht waren. Neben den bereits erwähnten Mannschafts- und Munitionseingängen verfügt Bréhain über acht Kampfblöcke.
Block 1 und 2 dienten der Infanterie und waren mit Maschinengewehrtürmen und GFM-Glocken ausgestattet.
Block 3 war ein reiner Beobachter, der ebenfalls über eine GFM-Glocke verfügte. Hier befand sich auch der Notausgang.
Block 4, 5, 6 und 7 waren Artillerieblöcke. Dort wurden 75-mm- bzw. 135-mm-Geschütztürme und 81-mm- Mörser installiert.
Block 8 wurde von der Infanterie genutzt. Er verfügte über eine GFM- und MG-Glocke.
Zwischen September 1939 und insbesondere im Mai / Juni 1940 rückten deutsche Truppen im Maginot-Sektor Crusnes vor. Bréhain wurde allerdings nicht direkt angegriffen – vielmehr konzentrierten sich die Deutschen auf die umliegenden (und kleineren) Werke sowie Kasematten. Bréhain unterstützte die benachbarten Werke durch eigenen Beschuss. Alles in allem gab das Werk knapp 25.000 Schuss ab – die meisten von ihnen mit den 75-mm-Geschützen.