Barrière de Fer: Festungen rund um Épinal
Épinal - Festungsstadt der Barière de Fer
Die französische Kleinstadt Épinal, durch die sich die Mosel schlängelt, ist Hauptstadt des Départements Vosges. Die knapp 40.000 Einwohner zählende Stadt ist malerisch gelegen und wird heute von vielen Franzosen, Luxemburgern und Deutschen als Ausflugsziel geschätzt.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hingegen kam Épinal zusammen mit Verdun, Toul und Belfort eine zentrale Rolle zur Verteidigung Frankreichs gegen das Deutsche Kaiserreich zu. General Raymond Séré de Rivières hatte den Auftrag, eine Verteidigungslinie zu errichten. Denn Frankreich hatte 1870/71 den Deutsch-Französischen Krieg verloren und musste die wichtigen Regionen Elsass und Lothringen an Deutschland abtreten. Es entstand das spätere Reichsland Elsass-Lothringen, welches die Deutschen mit Ende des Ersten Weltkrieges wieder an Frankreich zurückgeben mussten.
Da sich die bisherigen Verteidigungsanlagen der Franzosen in dort konzentrierten, stand man schutzlos dem "Erzfeind" gegenüber. Es galt also, in Windeseile einen neuen Verteidigungswall aufzubauen - bestehend aus etlichen Festungen, Batterien und Sperrforts, die die wichtigen Verkehrswege wie Landstraßen, Flüsse und Eisenbahnlinie deckten. Es entstand die Barrière de Fer, bei der die Festungsstadt Épinal eine zentrale Rolle spielte.
Die Festungen, die unter Sèrè des Rivières rund um Épinal errichtet wurden, zählten zu Beginn des Ersten Weltkriegs zu den modernsten der Barrière de Fer. Seit dem verloren gegangenen Deutsch-Französischen Kriegs 1871 sind dort 16 Festungen, etliche Batterien und zusätzliche Magazine zur Versorgung der Truppe entstanden mit Lebensmittel und Material entstanden. Es gab ein modernes Militärkrankenhaus und Signalposten, die zwischen den Festungen platziert waren. Die Bewaffnung aller Werke zusammen fasste insgesamt mehr als 500 Geschütze und die Pläne des Militärs sahen vor, dass knapp 70.000 Soldaten unterschiedlichster Waffengattungen eingesetzt werden können.