Festung Köln
Denkt man an Köln, fallen einem spontan viele Dinge ein: Köln, Kölsch, Karneval. Den Dom sollte man nicht vergessen. Die wenigsten Menschen verbinden Köln mit einer wuchtig ausgebauten und vor Waffen starrenden Festungsstadt des 19. Jahrhunderts. In gewisser Weise nachvollziehbar, weil viele Festungsanlagen auf Geheiß des Versailler Vertrages 1919 geschleift werden mussten. Heißt: sie mussten abgerissen werden. Und noch weniger Menschen wissen, dass es in und um Köln im Verlauf der Jahrhunderte eigentlich vier Befestigungssysteme gab: Die alte Stadtmauer, die schon von den Römern errichtet wurde, die mittelalterliche Staddtmauer und den inneren sowie den äußeren Festungsring, die im 19. Jahrhundert von den Preußen errichtet wurden. Ich konzentriere mich auf die beiden zuletzt genannten Befestigungsanlagen - also die preußischen Festungen. Um zu verstehen, warum just Köln von einer Vielzahl kleiner und großer Forts umgeben wurde (und warum ausgerechnet von den Preußen), muss in der Zeit zurückgehen.
Die Initiative für die Festung Köln ging im Jahr 1815 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. aus. Alles in allem wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts an dem Bollwerk gearbeitet. Ganz unabhängig davon waren die vielen Modernisierungen, die während dieser Zeit und darüber hinaus immer wieder an den Festungen vorgenommen werden mussten. Das alles geschah in mehreren Wellen: nach und nach entstanden so der innere und äußere Festungsring rund um die Stadt. Köln galt zeitweise als die am besten befestigte Stadt in Europa.