Fort Troyon

Das Fort Troyon wurde 1877 und 1880 nach den Plänen des Festungsbaumeisters Raymond-Adolphe Séré de Rivières errichtet. In nur zwanzig Monaten entstand eine Verteidigungsanlage aus einfachem Mauerwerk (wie es damals üblich war, weil man Beton als Baustoff noch nicht kannte). Die Bauten werden geschützt durch eine fünf bis sechs Meter dicke Erdschicht. Während der Bauarbeiten und den damit verbundenen Erdbewegungen schufteten mehr als 800 Arbeiter täglich zwischen neun bis zwölf Stunden.

Der Bau entstand mit großer Eile, denn nach dem verlorenen Deutsch-Französischem Krieg 1870/71, dem damit verbundenen Abtritt der Regionen Elsass und Lothringen an das Deutsche Reich und der dadurch komplett veränderten Sicherheitslage, wollte das französische Militär umgehend eine neue Verteidigungslinie errichten. Der Schutz gegen den Erzfeind Deutschland hatte höchste Priorität. Dies umso mehr, da die Deutschen ihrerseits die Garnisonsstädte Metz und Thionville (dt. Diedenhofen) zur gleichen Zeit deutlich ausbauten und befestigten.

Als Bauplatz wählte Rivières eine Anhöhe oberhalb der Maas unweit der Gemeinde Toyon aus. Das Fort diente als sogenanntes Sperrfort und sollte die Linie zwischen Verdun und Toul schützen. Troyon ist ein Artilleriefort. Es besteht aus einem Zentralmassiv (Kaserne), 18 Artillerieplattformen, die von Schulterwehren mit Kasematten (Traversen) eingerahmt sind. Das Zentralmassiv wiederum besteht aus kasemattierten Räumen, in denen unter anderem die Offiziersstuben, eine Krankenstation oder ähnliche Einrichtungen untergebracht wurden. Der Wallgraben zum Schutz des Forts durch gegnerische Infanterie wird durch sogenannte Grabenstreichen (Carponieren) verteidigt.

Vom 8. bis 13. September 1914 wehrte die Besatzung des Fort Troyon mehrere deutsche Angriffe ab und verhinderte so die Einschließung der französischen Truppen rund um Verdun. Der Artillerieangriff der Deutschen begann mit einem Trommelfeuer, welches fünf Tage andauerte. Ungefähr 2.800 Granaten schlugen auf dem 23 Hektar großen Gelände der Festung ein. Einige von Ihnen (etwas 200) waren schweren Kalibers - 21 und 30,5 Zentimeter (je Geschoss).

Dem Artilleriebeschuss folge ein Infanterieangriff unter dem Kommando des General von Strantz. Die Besatzung von Troyon schlug ihn unter der Führung des Hauptmanns Heym unter schweren Verlusten der Deutschen ab. Sie verloren bis zu 600 Männer. Im Gegenzug dazu beliefen sich die Verluste der Festungseinheiten gerade einmal auf vier Mann plus 41 Verwundete. Von Strantz hob daraufhin die Belagerung des Forts am 13. September 1914 wieder auf.

Die folgende Ruhe war allerdings nur von kurzer Dauer, denn zwischen dem 22. und dem 27. September des gleichen Jahres folgte der nächste Angriff, diesmal im Rahmen der deutschen Offensive gegen St. Mihiel [siehe Wikipedia: Schlacht von St. Mihiel]. Diesmal hatte die Festungsbesatzung des Fort Troyon nicht so viel Glück. Sie folgte dem Leitspruch "Sich eher unter den Trümmern begraben zu lassen, als sich zu ergeben!" Da die Deutschen den Angriff erneut mit einem Artilleriebeschuss begannen und diesmal die Pulverkammer Nord direkt tragen, wurden unter den Trümmern des Gebäudes etliche Kammeraden der Festungsmannschaft begraben. Achtzehn von ihnen sollen dort noch heute ihr Grab haben. Letztlich war jedoch auch dieser - erneut unter großen Verlusten geführte Angriff - nicht erfolgreich.


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