Festungsstadt Thionville
Thionville - Impressionen von der Jahrhundertwende
Thionville ist eine an der Mosel gelegene französische Stadt mit heute rund 40.000 Einwohnern. Im moselfränkischen Dialekt, der noch von älteren Einwohnern gesprochen wird und der dem Luxemburgischen sehr ähnlich ist, wird die Stadt Diddenuewen genannt. Die Einwohner selbst nennen sich Thionvillois.
Zwischen 1871 und 1918 gehörte Thionville allerdings zum deutschen Kaiserreich. Es war Teil des Reichslandes Elsass-Lothringen, welches die Deutschen den verfeindeten Nachbarn nach dem Deutsch-Französischen Krieg abtrotzten. In dieser Zeit nannte man die Stadt Diedenhofen. Den Namen findet man noch heute sehr häufig, wenn man nach alter Literatur über die Region sucht.
Für das Kaiserreich war der Gewinn von Elsass-Lothringen und den wichtigen Städten Straßburg, Metz und Thionville ein wahrer (militärischer) Gewinn. Sie errichteten mit großer Eile rund um die genannten Städte mächtige Festungsringe, um die Orte selbst und die umliegenden Gebiete vor französischen Angriffen zu schützen. Außerdem bot sich erstmals die Gelegenheit, wichtige Verkehrswege in Richtung Paris zu sichern, die im Fall eines erneuten Krieges beider Länder relevant sein würden.
Rund um Thionville (oder ich sollte besser Diedenhofen sagen, weil ich ja von der Zeit Anfang des letzten Jahrhunders berichte) wurden drei große Festungsanlagen errichtet. Folge dem Link und Du wirst weitere Informationen über sie erhalten. Die Stadt selbst wurde aber auch von den deutschen Besatzern geprägt. Sie richteten Plätze her, installierten Denkmäler bedeutender (deutschen) Persönlichkeiten und führten Deutsch als Amtssprache ein. Den Franzosen war das verhasst.