Kuk-Festungen: Werk Tonale
Werk Tonale - Forte Zaccarana
Das Werk Tonale war Teil der sogenannten Sperrgruppe Tonale. Sie bestand insgesamt aus vier Festungsanlagen, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Österreich-Ungarn errichtet wurden. Die Aufgabe der Sperrgruppe war es, die strategisch und militärisch sehr wichtige Straße über den nahe gelegenen Tonalepass zu sichern. Man fürchtete, dass im Fall eines Krieges die Italiener diesen Weg nutzen, um weiter nördlich in das Kernland Österreichs-Ungarn vorzudringen. Das Werk Tonal wurde gedeckt von dem Werk Presanella, dem Werk Mero und dem hier ebenfalls kurz vorgestellten Werk Strino.
Als Bauplatz der Festung wählten man einen 2.116 Meter hoch gelegenen Bergvorsprung nahe der Einmündung des Val Strino in das Val die Vermiglio. Damit gehört diese Festung zu denen am höchsten gelegenen Anlagen, die Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts von Österreich-Ungarn in Norditalien errichtet wurden. Im Gegensatz zu dem Schwesterwerk Strino wurde Tonale erst im Jahr 1910 fertiggestellt. Es war also eine moderne Anlage, die auch einem schweren Artilleriebeschuss hätte standhalten können. Bewaffnet war Tonale mit vier 10-cm-Turmhaubitzen unter Panzer und weiteren zwei 8-cm-Minimalschartenkanomen, die aber eher zur Nahverteidigung dienten – ähnlich wie die siebzehn 8-mm-Maschinengewehre, die dort auch installiert wurden.