Hintergrund: Die Brisanzgranatenkrise und ihre Folgen
Mitte des 19. Jahrhunderts machte die Artillerie gewaltige Entwicklungssprünge, die heute noch prägend sind. Der Schwede Martin von Wahrendorff erfand das Hinterladersystem mit gezogenem Lauf, wodurch die Reichweite, Treffsicherheit und Schussfolge solcher Geschütze deutlich erhöht wurde. In den 1880er-Jahren kamen dann sog. Brisanzgranaten auf. Dabei handelt es sich um torpedoförmige Geschosse, die mit Explosivstoffen gefüllt wurden und die eine enorme Zerstörungskraft hatten. Militärs aller Nationen mussten erkennen, dass bisherige Festungen – selbst die, die just errichtet wurden – einem Beschuss mit den neuen Brisanzgranaten nicht lange widerstehen konnten. Sie galten auf einen Schlag als veraltet. >> Brisanzgranatenkrise.
Es entbrannte eine europaweit geführte Diskussion wie man Festungen künftig besser schützen könnte. Sie waren immerhin ein wesentlicher Stützpfeiler der Landesverteidigung. Besonderes Augenmerk galt dabei auch der Festungsartillerie. Denn: Moderne Festungen jener Zeit waren Artilleriefestungen, Geschütze stellten die Hauptbewaffnung dar. Bis dato standen Sie allerdings unter freiem Himmel und waren besonders gefährdet.
Die entscheidende Idee fand man schließlich bei der Marine. Es gab erste Kriegsschiffe, bei denen man die Schiffsartillerie in gepanzerten Panzertürmen unterbrachte. Die USS Monitor (eingesetzt im Amerikanischen Bürgerkrieg) war eines der ersten Schiffe dieser Art. Das führte zu der Idee, auch die Geschütze moderner Festungen durch eine solche Panzerung zu schützen.