Regelbau 111a - Westwallbunker WH650 im Saarland
Den Westwall-Bunker WH650 mit dem Panzerturm 60P8 fand ich in einem kleinen Wäldchen nahe Schwalbach im Saarland. Es handelt sich um den Regelbau 111a an - also einen Kampfbunker, der für insgesamt 18 Mannschaften ausgerichtet war. Der Bunker verfügt über zwei Zugänge, die jeweils durch eine Nachkampf-Scharte gesichert werden. Ungebetene Gäste wurde auf diese Weise ein ziemlich übler Empfang geboten.
Die beiden Eingänge sind durch die obligatorische Gasschleuse miteinander verbunden. Von hier aus gelangt man in das Innere der Anlage, wo sich zwei Aufenthaltsräume für die Mannschaften befinden. Wie alle Bunker des Westwalls, ist auch dieser nicht auf den autonomen Kampf über einen längeren Zeitraum ausgerichtet. Die Soldaten mussten von außen versorgt werden, weil ich keine Küche gab - wohl aber Möglichkeiten, Vorräte zu horten. Vom zentralen Mannschaftsraum wiederum gelangt man einerseit zur MG-Scharte, von der aus der Eingangsbereich überwacht werden konnte. Und man gelangt zum Herzstück des Bunkers - nämlich dem 3-Schartenturm (Typ: 60P8 - übrigens der letzte seiner Art in diesem Abschnitt des Westwalls). Sie besteht aus 250 mm dickem Stahl und wiegt unglaubliche 50 Tonnen. Von hier aus konnte die nahe gelegene Umgebung überblickt und es konnten sich nahende Feinde bekämpft werden. Üblich für einen solchen Turm ist, dass er nicht gänzlich freistehend ist. Seine Rückseite fügt sich an die Bunkerwand an. Sie besteht aus wuchtigem Stahlbeton und kann von Geschossen nicht (oder nur sehr schwer) durchschlagen werden. In gewisser Weise ist WH650 bei Schwalbach wegen dieses Turms eine Besonderheit. Ein Fachmann wird erkennen, dass es sich um den 60P8-Panzerturm mit 3 Scharten für das Maschinengewehr 34 handelt. Es soll einer der letzten Türme dieser Art sein, der erhalten blieb. Wenn Du dem LINK folgst, findet Du die Bauzeichnung dies Panzerturms.
Wie schon gesagt: Bei diesem Regelbau handelt es sich um den Typ 111a. Die Kennzeichnung 111a (also das kleine 'a') deutet darauf hin, dass es sich bei dem Bunker um die wuchtigste Ausbaustufe handelt, die beim Westwall zum Einsatz kam. Die Wände haben eine Stärke von bis zu 3,5 Meter. Beim Bau dieses Bunkers ging man also davon aus, dass es hier durchaus zu schweren Kampfhandlungen kommen kann.